Final Fantasy X

Es gibt Zahlreiche Artikel und Meinungen zu Final Fantasy. Jede davon hat eine Daseinsberechtigung, und jeder ist in sich auch schlüssig und einzigartig. Jedoch gibt es zum 10. Teil der Serie meist nur eine. Es ist und bleibt eines der besten Spiele seiner Zeit. Manche mögen den 7.Teil noch besser finden, aber in meinen Augen gibt es kein großartigeres Final Fantasy als eben genau diese Auskopplung von 2001. Es ist das in sich kompletteste Spiel was ich je gespielt habe. Eine Geschichte die so fesselnd und wunderschön erzählt wird sollte ja bereits ausreichen, jedoch passt hier noch viel mehr zusammen. Die Charaktere, der Soundtrack und vor allem das Spielen an sich. Keine andere Reihe schafft es, mich 200 Stunden an ein einziges Spiel zu binden, ohne dabei wirklich gelangweilt zu sein. Nicht nur das stetige Voranschreiten in der schier endlos langen Geschichte, auch das Leveln bzw. Weiterentwickeln der Charaktere und vor allem die Jagd nach den stärksten und seltensten Gegnern, sowie neuen Waffen, machen dieses Erlebnis zu dem was es ist - eine ganz eigene Welt in die ich immer wieder gerne eintauchen möchte.

Wir lachen, weinen, fluchen nach zig verkorksten Chocoborennen. Wir bangen in unsagbar großartigen Kämpfen und sind umso glücklicher wenn wir ein weiteres Gefecht endlich erfolgreich abgeschlossen haben. Unentschlossen bin ich jedoch bei dem Thema der Items, also Gegenstände die durch Gegner oder in Schatzkisten erlangt werden können. So gibt es einige Fundstücke, welche erst nach dem 100. Versuch erscheinen. Manche sogar noch später. Jedoch ist selbst diese Zeit nie verschwendet, da sich unser Training abseits der Geschichte wirklich auszahlt, besonders bei den wirklich starken Gegnern. Manch einem mag dieser Aufwand für ein Videospiel seltsam oder auch zu hoch vorkommen, aber für Spieler der Reihe ist es immer wieder wunderbar, diesen Weg gemeinsam mit den Charakteren gehen zu dürfen. Die Faszination von Final Fantasy liegt eben nicht nur in der Geschichte, sondern viel mehr in der gesamten Welt mit allen darin enthaltenen Orten, Geschöpfen und vor allem den ganz eigenen Momenten, welche es nur hier gibt. Ein wichtiger Faktor der Reihe ist auch der Wiedererkennungswert. Es gab Teile, diese Tradition wurde jedoch meiner Meinung nach leider mit Teil 13. gebrochen, in denen man sich von Beginn an in einer Welt befand, welche vollkommen neu, gleichzeitig aber auch bekannt war. Es war als käme man nach Hause. An einen Ort an den es einen immer wieder bringt, egal wie lange man weg war. Einen Ort der Erinnerungen und Emotionen beinhaltet. Viele dieser Erinnerungen sind besonders mit diesem 10.Teil verknüpft.

 

Betrachten wir die Geschichte nur grob, ist sie relativ einfach. Sin, ein Monster, sorgt in Spira für Angst und Schrecken und kann nur besiegt bzw. zeitweise vertrieben werden, wenn sich ein Medium opfert. Ein Medium ist ein Mensch, welcher spezielle Fähigkeiten besitzt. Diese speziellen Fähigkeiten ermöglichen Beschwörungen von Kreaturen, welche dann für diese Kämpfen, oder aber auch das Senden von Seelen in eine andere Welt, damit diese nicht als Geister zurückkommen. Im Laufe der Geschichte erleben wir die Reise eines solchen Mediums und versuchen Sin zu besiegen. So simpel wie es hier klingt ist es jedoch bei Weitem nicht. Für Liebhaber der Geschichte dreht es sich vor allem und Liebe, Freundschaft und Zusammenhalt. Wer ein Spiel mit ernstem Hintergrund oder einer Botschaft sucht, ist hier schlecht Beraten. Wer Jedoch in eine Märchenhafte Welt eintauchen möchte, mit Orten und Kreaturen die man sich selbst kaum ausmalen könnte, mit den vielen so liebevollen Details, der ist hier genau richtig. So geht es nicht nur um die eigentliche Aufgabe Sin zu besiegen, sondern vielmehr um das Erleben dieser einzigartigen Welt mit allem was dort passiert. So beginnen wir diese Reise als Tidus, ein Junge der durch einen Zwischenfall in Spira landet. Was auch immer passiert ist, richtig verstehen können wir es nicht. Doch bevor wir uns überhaupt fragen können wo, warum und vor allem wann wir in Spira sind, treffen wir einen weiteren spielbaren Charakter. Wakka. Ein Blitzballspieler, der uns mit ins sein Dorf nimmt und viele wichtige Dinge erklärt. Einen solch sympathischen Freund haben wir in Videospielen nicht all zu oft. Durch ihn lernen wir auch schnell weitere Personen kennen, mit denen wir die lange Reise durch Spira antreten. Die wichtigste davon ist das Medium Yuna. Eine junge Frau, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Sin zu besiegen in dem sie sich selbst opfert. Die zierlich und eher schüchterne Yuna ist schlichtweg ergreifend umgesetzt und zieht mich als Spieler gleich in ihren Bann. Allein ihre Geschichte ist es Wert, in einem Spiel erzählt zu werden. Nur bitte nicht wie im Folgeteil X-2! Doch neben ihrer, erleben wir auch unsere eigene Geschichte. Um nicht möglichen neuen Spielern der Reihe nicht zu viel zu verraten, verzichte ich wie gewohnt auf Details, muss jedoch sagen, dass auch unsere eigene Geschichte nicht weniger fesselnd ist. Neben den bereits erwähnten Personen, spielen wir auch noch Lulu, Kimahri Ronso, Auron und Rikku. Wie unschwer zu erkennen, können wir also 7 unterschiedliche Charaktere spielen. Jeder von ihnen ist einmalig. Jede ihrer Geschichten ist einmalig und es gibt nicht selten Verknüpfungen zwischen den 7. Die Reise führt uns nicht nur weiter gen Ende, sondern immer weite und tiefer in die einzelnen Leben hinein. Danke Square Enix!

 

Die Geschichte ist immer wieder mit Videosequenzen gespickt, welche man förmlich aufsaugt. Wer hierbei das Gefühl hat Kinoreife Einblendungen zu sehen, übertreibt nicht. In Verbindung mit dem Soundtrack, bescheren uns die vielen Cutscenes ein ums andere mal Gänsehaut und berühren zutiefst. Das die vielen Soundtracks der Final Fantasy Reihe ihresgleichen suchen, ist vielen Bekannt, jedoch ist dieser hier, für mich persönlich, nochmal etwas ganz besonderes. Schon beim Start des Spiels wird eine so einprägsame Szene mit einem Lied untermalt, welches ich unzählige Male hören kann,ohne dabei auch nur einmal nicht in dieser so großartigen Geschichte gefangen zu sein. Der Soundtrack ist so gut, das in Asien klassische Konzerte veranstaltet wurden,die ausschließlich Lieder aus Final Fantasy spielten. Kann man sich als Leihe nicht vorstellen das Spiele oder deren Inhalte Kunst sein können, so verweise ich gerne auf dieses Beispiel.

 

Es ist wirklich schwer zu erklären was die Faszination von Final Fantasy X ausmacht. Ich denke es ist das Zusammenspiel der einzelnen Inhalte. Es ist ein Spiel wie aus einem Guss. Ein Spiel das so gut harmoniert, dass es schwer wird Ecken und Kanten zu erkennen. Selbst die vielen Minigames, so nervig sie nach dem 50. Versuch auch sein können, passen perfekt ins große Ganze. Ganz besonders Blitzball finde ich persönlich mehr als gelungen und die Kämpfe sind so taktisch geprägt, dass sie nie den Reiz verlieren. Jeder Gegner benötigt seine ganz eigene Herangehensweise und bietet höchste Spannung- auch wenn man sich mehr als einmal ärgert wenn man kurz vor dem Sieg doch noch stirbt. Doch liegt in dieser Schwierigkeit auch der Reiz, da auch die viele inverstierte Zeit, hier zum Vorschein kommt.


Square Enix zeigt eindrucksvoll, wie ein Videospiel aussehen kann, wie es sich anfühlen kann und vor allem, wie sehr es einen selbst berühren kann.

Müsste ich Final Fantasy X mit einem Wort beschreiben, es würde nur eines sein - Meisterwerk.

 

 

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